Tiere in der Tropenerlebniswelt
Es raschelt zwischen den Bäumen und in den Sträuchern. Vögel zwitschern und fliegen von Ast zu Ast. Langsam kriecht die Echse zum nächsten Stein und rastet. Enten und Schildkröten leben zusammen im See, schwimmen um die Wette.
In der Biosphäre Potsdam können Sie rund 140 verschiedene Tierarten erleben; viele von ihnen in authentisch gestalteten Terrarien und Aquarien. Doch halten Sie auch zwischen den Sträuchern Ausschau - denn dort gibt es ebenfalls Tiere zu entdecken.
Hier sehen Sie eine kleine Auswahl der bei uns lebenden Tiere:
Weißbüscheläffchen
Weißbüscheläffchen (Callithrix jacchus) gehören zu den Krallenaffen. Sie sind relativ kleine Primaten und leben in den Bäumen der Regenwälder Brasiliens, wo sie sich gern hoch hinaus wagen. Mit einem acht Meter hohen Turm geben wir den Gästen die Möglichkeit, sie in ihrem Gehege beim geschickten und flinken Klettern zu beobachten.
Die Nahrung der Weißbüschelaffen besteht in freier Wildbahn hauptsächlich aus vielen Früchten, Insekten und Baumsäften. Auch bei uns ist ihre Ernährung sehr abwechslungsreich - das Füttern sollten Gäste jedoch unbedingt unterlassen, denn davon können die Tiere krank werden.
Die Äffchen leben in Gruppen von zwei bis fünfzehn Tieren zusammen und kommunizieren miteinander durch Gesichtsausdrücke, Körperhaltungen und verschiedene Laute wie Klicken und Zwitschern. Affenpaare leben meist monogam, dabei pflanzt sich stets nur das älteste Pärchen innerhalb einer Gruppe fort.
Erleben Sie unsere aktiven Akrobaten bei den Tierfütterungen.
Wildmeerschweinchen
Die tropischen Verwandten des Hausmeerschweinchens kommen ursprünglich aus Südamerika. Am Anfang des Höhenwegs in der Tropenhalle der Biosphäre Potsdam lebt eine Wildmeerschweinchen-Familie. Den Besuchenden macht es Spaß die possierlichen Tierchen aus der Nähe zu beobachten und dabei so manch illustre Eigenart der Meerschweinchen zu entdecken. Die pelzigen Nager haben zum Beispiel die Angewohnheit, mit allen Füßen gleichzeitig in die Luft zu springen, wenn sie aufgeregt sind. Bis zu 50 cm hoch können die Schweinchen hopsen. Oft werden sie dabei auch mit Puffmais verglichen, der gerade auf der heißen Herdplatte in die Höhe springt und aufgeht. Daher wird das lustige Herumhüpfen auch „popcornen“ genannt. Vor allem junge Tiere sieht man häufig bei diesem Hobby.
Grüner Leguan
Lassen Sie sich nicht verwirren! Anders als sein Name vermuten lässt, ist der Grüne Leguan (Iquana iquana) nicht immer grün, sondern auch mal bräunlich oder – wie einige Männchen – sogar orange-rot gefärbt.
Charakteristisch für den tagaktiven Baumbewohner ist seine Kehlwamme, ein beschuppter Hautlappen unterhalb des Mauls, der sowohl der Thermoregulation als auch der Kommunikation mit Artgenossen dient. Die stark durchblutete Hautfalte kühlt ihn an warmen Tagen ab oder wärmt ihn an kalten Tagen. Hierfür dreht sich der Grüne Leguan in Richtung Sonne und bläht den Kehlsack auf. Ein ähnliches Verhalten kann beobachtet werden, wenn sich zwei männliche Leguane in die Quere kommen. Allerdings zeigt hier das Aufblähen Dominanz. Statt einen Kampf auszutragen gewinnt einfach das Männchen mit dem größeren Kehlsack.
Jemenchamäleon
Wie es der Name schon sagt, kommt dieses Chamäleon hauptsächlich im Süden der arabischen Halbinsel, v.a. im Jemen vor. Mit einer Körperlänge von bis zu 50 Zentimetern gehört das Jemenchamäleon (Chamaeleo calyptratus) zu den größeren Arten der Familie. Charakteristisch für diese Chamäleons ist ihre wechselnde Färbung, die weniger mit einer veränderten Umgebung als mit der Stimmung des Tieres zu tun haben; so zeigen z.B. Chamäleonweibchen durch eine dunkle Grünfärbung mit blauen und gelben Punkten an, dass sie trächtig sind.
Falscher Clownfisch
Da der Falsche Clownfisch (Amphiprion ocellaris) ein eher schlechter Schwimmer ist, versteckt er sich vor Raubfischen zwischen Anemonen; diese beschützen die Clownfische mit dem Nesselgift ihrer Tentakeln. Zugleich verteidigt aber auch der Clownfisch die Anemonen vor spezialisierten Fressfeinden. Die Anemonen und Clownfische gehen also miteinander eine Symbiose ein. Deshalb wird die Gattung, zu welcher der Clownfisch gehört, Anemonenfische genannt.
Sie wollen den Falschen Clownfisch auch in Ihrem Wohnzimer haben? Dafür gibt es die Biosphäre-Ausmalvorlagen:
Blauer Morphofalter
Seinen leuchtend blauen Flügeloberseiten verdankt der Blaue Morphofalter (Morpho peleides) seinen Beinamen „Himmelsfalter“. Diese schillernden Farben entstehen durch winzigen Schuppen auf den Flügeln, die nur das blaue Licht zurück werfen. Im Gegensatz zu der auffälligen Flügeloberseite ist die Unterseite in eher schlichtem Braun mit gelblichen Augen zum Vorschein. Wenn er so durch die Luft flattert, sieht man immer mal wieder das leuchtende Blau aufblitzen.
Großes Wandelndes Blatt
Wandelnde Blätter (Phyllium giganteum) sind Profis der Tarnung. Von einem Laubblatt sind sie kaum zu unterscheiden. Bei Gefahr schaukeln die Schrecken wie ein Blatt im Wind, und werden damit - auch für ihre Fressfeinde - nahezu unsichtbar. In der Biologie wird dies Mimese genannt. Selbst in den Terrarien der Biosphäre Potsdam muss ganz genau hingesehen und gesucht werden, um sie zu entdecken.
Dreifarben-Glanzstar
Die bei uns heimischen Stare sind bekannt für ihre komplexen Lautäußerungen und ihre Fähigkeiten verschiedenste Geräusche – sogar Handytöne – nachzuahmen. Wie seine einheimischen Verwandten zeichnet sich auch der Dreifarben-Glanzstar (Lamprotornis superbus) durch ihre komplexen Lautäußerungen und die Fähigkeit zur Imitation aus. Durch das Nachahmen von Warnrufen gelingt es dem pfiffigen Waldbewohner seine Konkurrenz zu irritieren und sich so wichtige Nahrungsressourcen zu sichern.
Erleben Sie unsere farbenfrohen Flugexperten bei den Tierfütterungen.
Doktorfisch
Aus der Familie der Doktorfische (Acanthuridae) ist vor allem der blau gelbe Paletten Doktorfisch (Paracanthurus hepatus) bekannt. Dabei beinhaltet diese Familie noch viele andere Gattungen und deckt damit ein breites Farbspektrum ab: von knall-gelb über orange-blau gestreift bis zu schlicht grau. Auch gibt es mehrere Bezeichnungen für die fröhlichen Schwimmer*innen: Neben Doktorfisch fällt häufig der Name Chirurgenfisch, seltener sogar Seebader. Den Vergleich mit Ärzt*innen oder Chirurg*innen verdanken diese Fische einem messerscharfen skalpellartigen Stachel an ihrer Schwanzwurzel. Diesen nutzen sie zur Verteidigung, können ihn aber auch zum Angriff einsetzen. Von letzterer Einsatzmöglichkeit machen die friedlichen Tiere jedoch nur ganz selten Gebrauch.
Holen Sie sich den Doktorfisch mit unserer Ausmalvorlage in Ihr Zuhause:
Rotaugenlaubfrosch
Die namensgebende Augenfärbung des Rotaugen-Laubfrosch (Agalychnis callidryas) kann im ersten Moment leicht übersehen werden. Die nachtaktiven Tiere sind tagsüber eher im schlafenden Zustand zu sehen und in diesem erscheinen ihre Augen durch die halbdurchsichtigen geschlossenen Lider eher als golden. Erwacht der Frosch, klappt das Lid zurück und die roten Augen sind zu erkennen. Der Laubfrosch häutet sich jede Nacht und geht erst dann auf Nahrungssuche.
Einen tropischen Frosch für Ihr Zuhause gibt es mit den Biosphäre-Ausmalvorlagen:
Königspython
Auch wenn sein Name das Gegenteil vermuten lässt, ist der Königspython (Python regius) mit seiner durchschnittlichen Gesamtlänge von 1,20 m die kleinste Art der Pythons. Der Name könnte sich darauf beziehen, dass früher manche afrikanische Herrscher*innen die Schlange als Schmuck getragen haben. Bei Gefahr rollt sich die Schlange zusammen und versteckt ihren Kopf; die englische Bezeichnung Ball Python nimmt darauf Bezug. Diese sehr anpassungsfähige Art ist sowohl in den tropischen Regenwäldern, als auch in den Savannen West- und Zentralafrikas beheimatet und wagt sich zuweilen bis in menschliche Siedlungen vor.
Eine Schlange für Ihr Wohnzimmer? Das gibt es mit den Ausmalvorlagen der Biosphäre Potsdam: